Lesung & Zeitzeugengespräch mit Jenny Schon
Jenny Schon erzählt den allmählichen Prozess ihrer Traumatisierung als Kleinkind des Zweiten Weltkrieges, der zur Berufsunfähigkeit geführt hat. Mit Gedichten und Erzählungen versucht sie verständlich zu machen, was mit ihr „passiert“ ist.
Jenny Schon wurde im Dezember 1942 im Riesengebirge/Böhmen geboren und wurde 1945 gemeinsam mit ihrer Mutter zwangsweise des Landes verwiesen. Sie wuchs in der Nähe von Köln auf, wo ihre Mutter, die bald 90 Jahre alt wird, heute noch lebt. Der Autorin ist aufgefallen, um wie viel mehr das kleine Kind damals im Vergleich zur älteren Generation traumatisiert wurde bzw. wie Verdrängung auch schützen kann. In dem Buch kommt auch ein so genannter „Kriegsenkel“ (Jahrgang 1961) zu Wort, der quasi die Traumatisierung seines Vaters „geerbt“ hat.
Lesung aus dem Buch „PostelbergKindeskinder. Träume und Trauma“ von Jenny Schon und Joachim Süss, Gerhard Hess/Odertor-Verlag (2011)
Moderation: Sabine Gieschler und Bosiljka Schedlich