Zeitzeugengespräch mit Hartmut Topf und Dr. Sinan Gudzević
Hartmut Topf wurde 1934 in Berlin geboren. Sein
Vater Albert Topf war ein Enkel von Johann Topf, dem
Gründer des Unternehmens „J.A.Topf & Söhne&ldquo in
Erfurt, dessen guten Ruf der Bau der Krematorien von
Auschwitz und anderer Konzentrationslager traurig
überschattete. Seit 1990 ist die Geschichte von
„&bdquoJ.A.Topf & Söhne“ “ins Bewusstsein der Öffentlichkeit
gerückt.
Nach dem Krieg erfuhr Hartmut Topf, welche Rolle das
Familienunternehmen im Krieg gespielt hatte. Der
Schock über die Beteiligung einiger Mitglieder seiner
Familie an den nationalsozialistischen Verbrechen
motivierte ihn, sich früh mit der Geschichte seines
Vaters, seines Onkels und der Firma Topf & Söhne
auseinander zu setzen.
Dr. Sinan Gudzević, geboren 1953 in Grab bei Novi
Pazar, Serbien. Er ist Lyriker, Philologe und übersetzer.
Neben zwei Lyrikbänden erschienen zahlreiche
Lyrikübersetzungen aus dem Altgriechischen,
Lateinischen, Italienischen, Deutschen, Russischen und
Portugiesischen. Er unternahm Reisen und
ausgedehnte Aufenthalte in europäische und
südamerikanische Länder. Der Gedichtband „Römische
Epigramme“ wurde ins Portugiesische und Italienische
übersetzt.
Gudzević schrieb und publizierte zahlreiche Texte über
die Rolle der Intellektuellen in den Kriegsjahren
Jugoslawiens, sowie eine Serie von Texten, die das
Problem des Sprachchauvinismus im serbokroatischen
Sprachraum thematisierten. Er lebt in Zagreb.
Moderation: Sabine Gieschler und Bosiljka Schedlich